CHRISTINE BENDIK


Aus dem kalten Schatten
Leseschnipsel aus "Aus dem kalten Schatten"

  »Es ist gleich hier vorne«, sagte Ava. »Der Hausmeister hat sie entdeckt. Ich hatte Mr Faulkner gebeten, den Hof auszufegen – für ein Shooting, und dann …«
  Paul folgte ihr, Schritt um Schritt. Ein blühender Jacarandabaum, geschätzte zehn Meter hoch, dominierte den Innenhof. Irgendwann vor vielen Jahren mochte er als zartes Pflänzchen in ein kleines Erdloch versenkt worden sein und heute durchbohrten seine Wurzeln den Asphalt. Eine Menschentraube stand sprachlos davor.
  Pauls Hals wurde eng. Er erkannte die Umrisse einer Frauengestalt, die wie eine skurrile Frucht mit dem leicht nach hinten geneigten Baumstamm verwachsen zu sein schien. Er hatte nicht gewagt, nach dem Namen zu fragen. Was, wenn er das tote Mädchen kannte? Wenn es Jade war? Von der Figur her passte es. Dazu eine ähnliche Haarfarbe …

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Survive
Kapitel 3

Chester


  Der dritte Versuch an diesem Morgen machte es Chester endgültig klar. Er saß mit dem Boot fest. Es war vergebene Liebesmüh, den Außenmotor zum Laufen zu bringen. Gras und Algen hatten ihn auf der Fahrt einge­sponnen wie die Dornenhecke Dornröschens Schloss, und der Paddel­knauf, mit dem er in dem Gespinst stocherte, versagte den Dienst.
  „So’n Scheißdreck“, fluchte er und pfefferte das altgediente Paddel mit seinen zwanzig Jahren auf dem Buckel in das Bootsheck. Mit dem Effekt, dass es bei der Aktion nicht nur den vergilbten Coast Guard mit den regionalen Shelburner Nachrichten von der Sitzbank fegte, sondern beim Aufschlag mit hässlichem Krachen mitten entzwei brach.
  Holy moly, heiliger Strohsack. Nun blieb ihm nichts übrig, als mit den Händen zu paddeln.

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